FLACHDACH-ENTWÄSSERUNGEN

Amerkungen zu Flachdachentwässerungen

Flachdachentwässerungen müssen insbesondere wg. zunehmender Starkregen und der bei falscher Dimensionierung entstehenden Lasten aus Sicherheitsgründen nach den neuesten anerkannten Regeln der Technik dimensioniert, geplant und gebaut werden. Aus Kapazitätsgründen werden solche Anlagen mittlerweile fast ausschließlich als Druckentwässerungsanlagen gebaut.

 

Mit der Einhaltung und Einbeziehung der einschlägigen Entwässerungs-Regeln und -Normen werden aber z.B. die spezifischen Fragestellungen großer Flachdächer, wie Durchbiegungen von Trapezblechen, Lage und Abmessungen von Haupt- und Nebenbindern, Lage und Abmessungen von Lichtkuppeln, Lichtbändern, Dachaufbauten der TGA oft nicht ausreichend berücksichtigt.

 

Dadurch entstehende große und relativ tiefe Pfützen können durch verantwortliche Planung, u.a. mit dem „IQDF-Leitfaden zur Planung und Errichtung von Entwässerungsanlagen auf großen Flachdächern“ vermieden werden.

 

Nicht vermieden werden können die Auswirkungen großer Flachdächern und der darauf gesammelten Wassermengen auf die natürlichen Umgebungen – deshalb hat der IQDF e.V. seine Initiative 33 % gegründet, nach der 1/3 aller Flachdächer begrünt werden sollen!

Druckent­wässerungen

Planung Neubau

Die Anlage von Druckentwässerungseinrichtungen wird von den Anbietern solcher Systeme geplant. Weil die im Sinne des Anbieters optimierte Planung sich im Wesentlichen auf die hydraulische Berechnung stützt, werden die durch Verformung zwischen den Bindern und allfällige Ebenheitstoleranzen entstehenden Pfützen nur durch besonders sorgfältige Detailausführung der Einläufe vermieden.

 

Aufsatz „Flachdächer haben kein Gefälle“ (PDF, 557 kb)

 

Ein Wartungsvertrag zur insbesondere deshalb wichtig, weil Ablagerungen in Pfützen zu Verstopfungen der Hochleistungseinläufe führen können.

Sanierungs-Management

Druckentwässerungsanlagen müssen bei beschädigten/fehlerhaften Einläufe oder im Falle von Dachsanierung überarbeitet werden. Dazu ist nach einer verantwortlichen Aufnahme der vorhandenen Anlage dann eine angepasste Neu- oder Teil-Neuinstallation unter Berücksichtigung bestehender Toleranzen erforderlich. Vorteilhaft ist dabei, dass die Druckentwässerungsanlagen signifikant höhere Entwässerungsleistungen aufweisen und kein Gefälle brauchen.

Freispiegel­entwässerungen

Planung Neubau

Freispiegel-Entwässerungen mit geneigten, standardmäßig teilgefüllten Entwässerungsleitungen werden heute nur noch gebaut, wenn es für Anlage von Druckentwässerungen an Höhe fehlt. Bei richtiger Anordnung unter Berücksichtigung der Verformungen und Ebenheitstoleranzen können auch hier Entwässerungs-Anlagen mit geringen Pfützenbildungen geplant und realisiert werden.

Sanierungs-Management

Neue Entwässerungseinläufe sind immer erforderlich im Zuge von Sanierungen und können die Pfützenbildung durch Versetzen an die Tiefpunkte signifikant reduzieren. Die Entwässerungsleitungen können dabei verbleiben, wenn die Kapazität ausreicht. Bei einer umfänglichen Dachsanierung ausreichend hoher Dächer empfiehlt es sich, Freispiegelentwässerungen in Druckentwässerungen mit höherer Entwässerungsleistung umzubauen.